Krisenjahr 2023

Neue Veranstaltungsreihe zum Faschismus in Europa


 

Das Instituto Cervantes, das Institut français, das Istituto Iitaliano Di Cultura, das Goethe-Institut und das Hamburger Institut für Sozialforschung nehmen mit ihrer Veranstaltungsreihe »Das Krisenjahr 1923 und der Faschismus in Europa« das Jahr 1923 vor einhundert Jahren zum Anlass, die faschistischen Bewegungen in Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich in den Blick zu nehmen.

 

Den Auftakt am 22. Mai um 19 Uhr im Instituto Cervantes machen Dr. Anna Catharina Hofmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Halle, und Prof. Dr. Phillipp Müller vom Hamburger Institut für Sozialforschung mit ihrem Vortrag »Auf dem Weg in eine autoritäre Moderne Die Militärdiktatur von Miguel Primo de Rivera in europäischer Perspektive«. Sie führen aus, wie die Sehnsucht nach einer »autoritären Moderne« die Stabilität der parlamentarischen Demokratie untergrub und Europa der Diktatur preisgab.

 

Der Militärdiktator Miguel Prime de Rivera gilt als einer der kontroversesten Figuren in der spanischen Geschichte. Vor seinem Amtsantritt skandierte die Menge: »Nieder mit den Politikern!«. Rivera sah sich als »Erlöser des Vaterlandes«, und große Teile der Bevölkerung waren gleicher Meinung. Nach einem Gespräch mit König Alfons XIII. wurde das Parlament aufgelöst und ein Militärdirektorium eingesetzt. Die sich an diesen Putsch anschließende Militärdiktatur in Spanien fällt in die sogenannte erste Welle der Diktaturerrichtung im Europa der Zwischenkriegszeit.

 

Die Veranstaltungen machen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im europäischen Faschismus der Zwischenkriegszeit sichtbar und ermöglichen einen vergleichenden Blick auf die Gefährdung der Demokratie durch rechtspopulistische Strömungen in der Gegenwart.

 

Die Veranstaltungsreihe »Das Krisenjahr 1923 und der Faschismus in Europa« wird im Herbst mit weiteren Terminen fortgeführt.