Neustart fürs Kino
FILMFEST HAMBURG zeigt auch in diesem besonderen Jahr ein internationales Programm, das die aktuellen Entwicklungen des Weltkinos abbildet, Neuentdeckungen und Unbekanntes präsentiert
sowie Filme von den Festivals in Cannes, Venedig und Toronto in die Hansestadt holt, um so zu einem Neustart für das Kino beizutragen.
Mit 76 Filmen in neun Sektionen präsentiert FILMFEST HAMBURG in diesem Jahr ein konzentriertes Programm in den Festivalkinos Abaton, CinemaxX Dammtor, Metropolis, Passage und Studio-Kino. Alle
Filme des Programms werden im Kino zu sehen sein. Um Besucher·innen die Teilnahme zu ermöglichen, werden bei ausgewählten Filmen die aufgrund der Hygienevorschriften freibleibenden Kinositze in
den digitalen Raum verlegt. Das Konzept wurde mit den Kinobetreibern abgestimmt und stellt durch die reduzierte Anzahl der Video-On-Demand-Tickets sicher, dass es als nachhaltiges Modell das
Ökosystem von Vertrieb, Festivals und Kinoauswertung erhält. In Abstimmung mit den Lizenzgebern können 50 Titel des Programms auf der in Kooperation mit festivalscope und shift72 entstandenen
Plattform STREAMFEST HAMBURG ab dem jeweiligen Premierentermin bis Festivalende abgerufen werden. Im Kino und im Stream zu sehen sind auch einige Filme aus dem Programm der 17.
dokumentarfilmwoche Hamburg, die in diesem Jahr bei FILMFEST HAMBURG zu Gast ist.
In Venedig wurde in der vergangenen Woche die Sektion »Orizzonti« mit dem griechischen Film Apples eröffnet. Der Debütfilm von Christos Nikou, dem
ehemaligen Regieassistenten von Yorgos Lanthimos, wurde am Lido von der Kritik gefeiert und erzählt von einer eigenartigen Pandemie, die zu Gedächtnisverlust führt.
Nach Hamburg kommt auch Quo Vadis, Aida? von Jasmila Žbanić, der zuvor im Wettbewerb von Venedig sowie auf dem Filmfestival in Toronto zu sehen sein
wird. Die bosnische Regisseurin hatte für ihr Debüt Esmas Geheimnis – Grbavica den Goldenen Bären der Berlinale erhalten und erzählt in ihrem neuen Film eine Familientragödie vor dem
Hintergrund des Massakers in Srebrenica.
Der polnische Film Sweat vom schwedischen Regisseur Magnus von Horn gehörte in diesem Jahr zur Offiziellen Auswahl der Filmfestspiele von Cannes, die
aufgrund der Pandemie nicht stattfinden konnten. Der Film über eine Instagram-Influencerin, der die reale Welt in Gestalt eines Stalkers zu nah kommt, feiert seine Deutschlandpremiere in der
Hansestadt.
Der philippinische Filmemacher Lav Diaz war im vergangenen Jahr in Hamburg zu Gast und sein Werk wurde im Format »Gegenwartskino im Fokus« beleuchtet. Auch sein neuer Film
Genus Pan ist bei FILMFEST HAMBURG zu sehen, ebenso wie die neuen Werke einiger anderer Größen des Weltkinos: darunter City Hall von
Frederick Wiseman, Kajillionaire von Miranda July, Vergiftete Wahrheit von Todd Haynes und
Never Gonna Snow Again von Małgorzata Szumowska.
Damit Publikum und Gäste von FILMFEST HAMBURG trotz Kontaktbeschränkungen nicht nur im Kinosaal zusammenkommen, wird es in diesem Jahr einen alternativen Treffpunkt unter freiem Himmel geben.
Zwischen Abaton, CinemaxX Dammtor und Grand Elysée Hotel gelegen, bietet der Außenbereich der Turmbar auf der Moorweide einen zentralen Ort der Begegnung.