Kultureller Brückenschlag

Kultureller Brückenschlag


Im Rahmen einer Feierstunde wird am 25. November 2019 die öffentliche Bibliothek des Instituto Cervantes im Chilehaus in »Bibliothek Sergio Ramírez« umbenannt. Namensgeber ist der nicaraguanische Schriftsteller Sergio Ramírez, der 2017 mit dem »Premio Cervantes«, einem der bedeutendsten Literaturpreise der spanischsprachigen Welt, ausgezeichnet wurde. Sergio Ramírez wird an dem Abend sein neuestes Buch Um mich weint niemand mehr vorstellen.

 

»Wir freuen uns sehr, dass Sergio Ramírez nach Hamburg kommt. Mit der Namensgebung möchten wir nicht nur einen der wichtigsten Erzähler Lateinamerikas ehren, sondern mit unserer Bibliothek im Instituto Cervantes, die offen ist für alle, eine kulturelle Brücke zwischen der Hansestadt und der hispanischen Welt schlagen«, sagt Pedro Jesús Eusebio Cuesta, Direktor des Instituto Cervantes Hamburg.

 

Sergio Ramírez: »Bücher sind die beste Nachbarschaft der Welt. In der Bibliothek des Instituto Cervantes Hamburg werde ich jetzt unter Büchern leben, dem Paradies, von dem Borges immer geträumt hat.«

 

Weitere Gäste des Abends sind anderem der spanische Generalkonsul in Hamburg, Pedro Antonio Villena Pérez, der Hamburger Senator für Schule und Berufsbildung, Ties Rabe, und der Direktor der Cervantes Institute, Luis García Montero.

 

Seit 2005 werden die Bibliotheken der Cervantes Institute meistens nach einem Cervantes Literatur-Preisträger (»Premio Cervantes«) benannt. Die Preisträger*innen werden nach ihrer besonderen Beziehung zu der Stadt oder dem Land, in dem sich das jeweilige Instituto Cervantes befindet, ausgewählt. Sergio Ramírez, 1942 in Masatepe geboren, lebte zwischen 1973 und 1975 als Stipendiat des DAAD-Künstlerprogramms in West-Berlin und war 2001 Gastprofessor an der Freien Universität Berlin. Nach dem Sturz des Regimes 1979 war er Mitglied der fünfköpfigen Regierung Nicaraguas und von 1984 bis 1990 Vizepräsident. Dann überwarf er sich mit den Sandinisten. Bis heute engagiert er sich für Menschenrechte und ist eine der wichtigsten oppositionellen Stimmen in seinem Land. Ramirez, der sich als Schriftsteller, wie er selber sagt, in der »Rolle eines Zeugen« sieht, ist Mitbegründer von EDUCA, dem Verlag der Mittelamerikanischen Universitäten in Costa Rica und arbeitet als Autor und Literaturprofessor.

 

Anlässlich der feierlichen Namensgebung wird es in der Bibliothek eine Ausstellung mit über 70 Werken und Veröffentlichungen des Schriftstellers geben. Sein neuestes Buch Um mich weint niemand mehr stellt Sergio Ramírez im Gespräch mit Inke Gunia, stellvertretende geschäftsführende Direktorin am Institut für Romanistik an der Universität Hamburg und Luis García Montero, Direktor der Cervantes Institute, persönlich vor. Die deutschen Passagen liest der Schauspieler Rolf Becker.

 

 

Feierliche Namensgebung mit Buchvorstellung

25. 11. 2019, 17.15 Uhr

Bibliothek des Instituto Cervantes

Chilehaus, Eingang B, 1. Etage,

Fischertwiete 1, 20095 Hamburg

 

Nach der Veranstaltung lädt das Instituto Cervantes zu spanischem Wein ein. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten

 

Sergio Ramírez steht für Interviews vor der Veranstaltung gerne zur Verfügung.

 

 

Über die Bibliothek des Instituto Cervantes

Die Bibliothek im »Bug« des Chilehauses gehört im weltweiten Verbund aller Bibliotheken der Kulturinstitute zum spanischen Bibliothekssystems. Die Bibliothek ist öffentlich zugänglich und stellt überwiegend zeitgenössische Literatur und Zeitschriften, spezialisierte Bibliografien und audiovisuelle Medien aus dem gesamten spanischsprachigen Raum zur Verfügung. Weitere Schwerpunkte sind die DVD-Sammlung mit aktuellen Filme und Filmklassikern aus Spanien und Lateinamerika mit spanischen, englischen und teilweise auch deutschen Untertiteln und die CD-Sammlung mit Musik aller Stilrichtungen. Es gibt außerdem einen großen Bestand an Lehr- und Lernmaterialen für den Spanischunterricht, eine ständig wachsende spanische Kinderbuchsammlung sowie E-Bücher in spanischer Sprache. Ansprechpartner vor Ort ist der Bibliothekar Arturo Munguía Mediavilla. Die Bibliothek veranstaltet in regelmäßigen Abständen Literaturzirkel für Erwachsene sowie Lesenachmittage für Kinder, darunter auch Leseförderungs-Initiativen. Fünfzehn Bibliotheken des Instituto Cervantes (darunter auch Hamburg und Berlin) nehmen an einem neuen Projekt teil: In einem virtuellen Leseclub können Nutzer*innen der deutschen Bibliotheken mit Nutzer*innen der Instituto-Cervantes-Bibliotheken von Sydney, Athen, Rabat oder Chicago diskutieren und sich austauschen.

 

Das Instituto Cervantes ist eine gemeinnützige, öffentliche Einrichtung, die 1991 vom spanischen Staat zur Förderung der spanischen Sprache und zur Verbreitung der hispanoamerikanischen Kultur gegründet wurde. Der Hauptsitz des Instituts befindet sich in Madrid und in Alcalá de Henares, dem Geburtsort des Schriftstellers Miguel de Cervantes. Das Instituto Cervantes ist weltweit die größte Institution für die spanische Sprache mit mehr als 70 Zentren auf fünf Kontinenten. Weitere deutsche Institute gibt es neben dem Standort Hamburg auch in München, Berlin, Bremen und Frankfurt.