abgedreht

Ein Fest für den Filmnachwuchs


Am 13. und 14.12.2018 präsentiert sich der Filmnachwuchs aus Hamburg und Umgebung im Metropolis Kino: 44 Kurzfilme, realisiert von Schülerinnen und Schülern, jungen Erwachsenen und Studierenden bis 27 Jahren, werden beim 30. Hamburger Nachwuchsfestival »abgedreht!« in sieben Programmblöcken auf der großen Leinwand präsentiert und im Anschluss mit dem Publikum und mit Experten aus der Film- und Fernsehbranche diskutiert.

 
Stolz sind die Festivalmacherinnern und -macher im Jubiläumsjahr nicht nur auf den großen Zuspruch, sondern auch auf die vielen ehemaligen und heute in der Banche bekannten Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie Fatih Akin, Angelina Maccarone, Janek Rieke, Ayse Polat, Martina Plura und Özgür Yildirim. Der Hamburger Regisseur (Chiko, Blutzbrüdaz, Boy7 und Nur Gott kann mich richten) kann sich noch gut an die Vorstellung seines ersten Kurzfilms Don Juan de Türko in der Hamburger Markthalle erinnert. Das war im Jahr 2000, als das Festival noch »abgezoomt« hieß: »Die Leinwand und das Publikum beeindruckten mich sehr, vorher schauten nur Freunde und Familie meine Filme auf meinem Röhrenfernseher«, so Yildirim.

 

Festivalleiter Lars Hertling: »Diese Karrieren freuen uns natürlich riesig! Unser Festival ist eines der ältesten Nachwuchsfestivals in Deutschland und bis heute eine wichtige Plattform für junge, film- und kinobegeisterte Menschen aus Hamburg und der Metropolregion, die selber Filme drehen und die sich mit dem Medium ernsthaft und kreativ auseinandersetzen. Das Erlebnis Kino, mit dem eigenen Werk dabei zu sein und das Feedback, der Applaus von Unbekannten ist zugleich Kritik und Wertschätzung der eigenen Arbeit und eine Ermutigung zum Weitermachen. Darüber hinaus entstehen hier Verbindungen und Kontakte, die sehr wertvoll sein können.«

 

Gezeigt werden in diesem Jahr Komödien, Horror- und Historienfilme, Literaturverfilmungen, animierte Kurzfilme, Musikvideos und ein Aufklärungsfilm. Es geht um Umweltschutz, um Schutz vor Diskriminierung, um Flucht und Verfolgung, um Konflikte in der Familie, um Sehnsüchte und Superhelden-Kräfte. Die Filme wurden von Einzelpersonen gemacht oder sie sind in Teamarbeit an Schulen, in Filmclubs oder medienpädagogischen Einrichtungen entstanden. Der längste Film ist 38 Minuten lang, der kürzeste Film dauert knapp 45 Sekunden. Gezeigt werden auch aktuelle Arbeiten von Studierenden der Hamburg Media School, der Hochschule für bildenden Künste und der HAW.

 

»Die Kernthemen haben sich in den drei Jahrzehnten nicht grundlegend geändert«, erläutert Lars Hertling. Es sind mehr die Darstellungsformen und Erzählweisen, die von den aktuellen Sehgewohnheiten und technischen Entwicklungen beeinflusst werden. Und was sich mit einer gewissen Verzögerung zeigt, sind gesellschaftliche Entwicklungen, Veränderungen in der Kommunikation und eine Grundstimmung unter den jungen Leuten.«

 

Die Preisverleihung am 14.12.2018 um 20 Uhr ist zugleich die offizielle Jubiläumsfeier mit vielen Gästen und mit einem Rückblick auf 30 bewegte und bewegende Festivaljahre. Kurzfilme der letzten drei Jahrzehnte werden in die jeweiligen sieben Programmblöcke mit eingebaut.

 

Das Hamburger Nachwuchsfilmfestival »abgedreht«! begann 1988 unter dem Namen »abgezoomt - die Hamburger Film- und Videoschau von und für Schüler« als dreitägige Filmschau, wurde zwischenzeitlich auf einen Festivaltag verkürzt, hieß dann »abgedreht: Hamburger Jugendmediale« und hat sich unter dem jetzigen Namen als zweitägiges Festival in der Hansestadt fest etabliert. Veranstalter sind der jaf – Verein für medienpädagogische Praxis Hamburg e.V., das Jugendinformationszentrum (JIZ) Hamburg und das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, weiterer Unterstützer ist das Metropolis Kino.

 

www.abgedreht-hamburg.de

Foto: Musik sein/Stadtteilschule Wilhelmsburg